Radfahrt am Abend

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30:00 row

Heme

Eigentlich hat alles gepasst, Strecke war bekannt, 6:30 vor Ort gewesen und Stand aufgebaut, richtiges Timing bei meinen Supplements, gut trainiert und gesund geblieben in letzter Zeit.
Ich schnappe mir ein schnelles Hinterrad und nuckle Windschatten, bleibe im gewünschten Fenster der Herzfrequenz, etwas höher als bei in Sebnitz.
Bis auf einen Kettenabwurf (ich kann mich wieder herankämpfen) laufen die ersten 2 von 4 Runden top. Doch was sehen meine Augen? Nicht mal die Hälfte rum und wir nähern uns den 700 Höhenmetern. Laut Ausschreibung erwarten mich 1000, meine Rennstrategie ist im Arsch. Das gleiche schaffe ich sicher nicht nochmal. Tempo etwas runter, die dritte Runde zieht sich. Ich weiß, dass ich gleich durchgereicht werde. Eklige Anstiege schiebe ich anstatt sie mit Kraft wegzudrücken. Meine Laune wird immer schlechter, ich breche ein.
Ich habe für diese Scheiße bezahlt. Das ist kein unerfahrenes Team sondern zum dritten Mal Veranstalter dieses Rennens. Sind die das nicht abgefahren? Ich bin bereit dafür zu leiden, wenn ich mich überschätze, nicht aber auf dem Zahnfleisch zu krauchen weil jemand zu blöde ist, seine Strecke zu vermessen. Ich kacke ein paar Streckenposten an (entschuldige mich aber in der folgenden Runde). Ein Volltrottel auf 'nem E-Bike kommt meiner neuen, langsameren Gruppe entgegen und macht sich breit. Um eine Kollision mit diesem Kriechtier zu vermeiden, springe ich ein eine Pfütze. Warum muss ein Mann unter 50 auf deinem E-Mofa eine ausgeschilderte Wettkampfstrecke entgegenfahren und sich so breit machen. Vorübergehend ärgere ich mich, hier wie ein erwachsener Mensch gehandelt zu haben.
Langsam spüre ich, wie sich Krämpfe ankündigen. Endlich ist die dritte von 4 Runden vorbei. Ich habe jetzt 1050 von angekündigten 1000 Höhenmetern hinter mir und es geht nichts mehr. Natürlich kommt hier zweite Genickbrecher: Es gibt natürlich kein Salz am Verpflegungspunkt, warum habe ich überhaupt gehofft, dass irgendjemand mitgedacht hat. Irgendwelches Mineralwasser, das hilft in homöopathischen Dosen.
Ich werde weiter durchgereicht und endlich sind sie da: richtig fette Krämpfe im Beinbeuger. Es ist absolut zum Kotzen. Ich muss vom Rad steigen und kriege nichts rausgedehnt. Ich muss schieben. Ich entscheide mich nach 1200 Höhenmetern bzw. bei 200 ausstehenden, den Wettkampf abzubrechen, bin laut Navi aber am anderen Ende der Heide. Dann kann ich auch weiter auf der Wettkampfstrecke zurückfahren. Ich halte bei einem Notarzt am Streckenrand, frage ob er Salz hat. Eigentlich nicht, höchstens Kochsalzlösung. "Davon wirst Du kotzen!" - "Her damit". 10 ml NaCl Lösung in die Flasche, ich schmecke es nicht. Die Krämpfe werden minimal besser (in der Ebene). Bergauf darf ich weiter schieben. Einiges Gefluche später bin ich am Ziel. Natürlich stehen noch 2 Typen seelenruhig in einer schnellen, nicht einsehbaren Kurve.
Ich schaffe es noch, mir eine Daumen Runter Geste in der Zielgasse zu verklemmen.
Nachdem ich meinen Freunden einzeln diese Geschichte erzählt habe, kann ich langsam den Ärger aus meinem Fokus nehmen.
Hier fahre ich nie wieder mit. Schön, dass der Veranstalter eine Feedback Seite eingerichtet hat.

Rundenzeiten: 
0:49
0:52
1:01
1:10

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Tillus Treibjagd Crew

MTB Marathon Dresden - wie zwei Fehler der Organisation komplett meinen Tag ficken P56/AK20

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