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Zu Foto 2 und 3:

Eine merkwürdige Perspektive

Will ich als Betrachter meine Perspektive erkennen, dann muss ich sie verlassen. Ich muss mich also bewegen oder auf den Weg machen. Je unbewusster die Perspektive, umso weiter ist der Weg. Der kann dann schon ziemlich lang sein, wie der Gesprächspartner Iwans in Dostojewskijs Roman ›Die Brüder Karamasoff‹ wusste. Er erzählt Iwan von einem verstockten Szi-entisten, der seine Perspektive partout nicht verlassen wollte und meinte: „Also, man verurteilte ihn zu folgendem: in der Finsternis eine Quadrillion Kilometer zu durchwandern.“ Dann fügte er noch hinzu, dass bei ihnen auch nicht mehr in Werst, sondern in Kilometern gerechnet wird. Danach erzählte der Gesprächspartner weiter, dass der Verurteilte nach einer Trotzphase von tausend Jahren seinen Weg fortsetzte, bis er das Ziel, also den Perspektivenwechsel, erreichte. Iwan meinte, das müsse etwa eine Billion Jahre gedauert haben. Der Gesprächspartner bestätigte und fuhr fort, dass der Verurteilte kaum zwei Sekunden nach dem Perspektivenwechsel ausgerufen hat: „Dass man für diese zwei Sekunden nicht nur eine Quadrillion, sondern quadrillionmal Quadrillionen durchwandern könne, auch wenn man diese womöglich noch in die quadrillionste Potenz erhöbe.“ 

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Rudi Zeyer

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